ElectronicPartner und SAP S/4HANA – das passt!

ElectronicPartner zählt zu den ersten Unternehmen im Handel, die SAP S/4HANA deutschlandweit einsetzen. Was jedoch die wenigsten von ihnen bislang geschafft haben: die Umstellung aus eigener Kraft zu stemmen. Für das Team der Düsseldorfer Verbundgruppe war das kein Problem.

Im Interview erklärt Matthias Assmann, Leiter IT bei ElectronicPartner, was hinter dem Mammutprojekt steckt und welche herausragenden Chancen sich daraus ergeben.

 

Herr Assmann, zunächst einmal für alle, die nicht in der IT- und Datenwelt zu Hause sind: Was ist ein ERP-System, was ist SAP S/4HANA?

Die Abkürzung ERP steht für Enterprise Resource Planning und bezeichnet eine Softwarelösung, die zahlreiche Daten und Geschäftsanwendungen eines Unternehmens verarbeitet und speichert. SAP ist so eine ERP-Lösung, die sich im ständigen Wandel befindet – S/4HANA ist die vierte Weiterentwicklung. Es handelt sich also um die vierte Generation des Warenwirtschaftssystems SAP welches – und das ist unter anderem neu – auf einer eigenen HANA-Datenbank basiert.  

 

SAP S/4HANA ist noch relativ neu auf dem Markt. Wieso hat ElectronicPartner schon so früh auf diese Lösung gesetzt und warum wurde die Umstellung ohne einen Dienstleister durchgeführt?

Ganz einfach, weil wir es konnten! Weil unsere Teams jeden Tag einen super Job machen und hochqualifiziert sind. Man kann so etwas auch outsourcen – aber dann gibt man viele Möglichkeiten aus der Hand, das System flexibel auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen und neues Know-how für die Zukunft zu gewinnen. Wir können stolz darauf sein, als eines der ersten Unternehmen die Conversion ohne fremde Hilfe umgesetzt zu haben. Und auch diese Pionierrolle hat uns Vorteile gebracht, denn natürlich ist SAP daran interessiert, dass das neue Produkt einen erfolgreichen Start am Markt hat. Deshalb waren wir Teil des von SAP aufgesetzten Kundenunterstützungsprogramm und bereits in die Testphase eingebunden.

 

Wann begann das Projekt und wie sahen die einzelnen Schritte aus?

Anfang 2019 hat SAP angefragt, ob wir am Kundenprojekt zur Systemimplementierung teilnehmen wollen. Wir haben zunächst genau geprüft, welche Chancen uns die neue IT-Lösung bietet und wie wir die Umstellung gestalten können. Als wir uns dafür entschlossen hatten, war der erste Schritt, alle beteiligten IT-Mitarbeiter zu schulen – inklusive mir. Dafür nahmen wir an einem Open SAP Training zur „System Conversion to SAP S/4“ teil. Im September 2019 haben wir angefangen, die konkreten Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen. Die eigentliche Umstellung begann Anfang 2020 parallel zum Tagesgeschäft: Wir haben überprüft, was geändert werden muss, damit die Conversion funktioniert, einzelne Systeme umgestellt und viele kleine „Weichen“ angepasst und neu ausgerichtet. Von März 2020 bis Dezember gab es sechs Test-Conversions, von denen quasi niemand außerhalb des Projektes etwas mitbekommen hat. Sie dienten uns auf verschiedenen Ebenen als Generalproben, durch die wir sehen konnten, wo wir weitere Anpassungen durchführen müssen. Kurz vor Weihnachten waren wir bereit zur Live-Implementierung und haben diese innerhalb von drei Tagen durchgeführt. Hier hat sich ein weiteres Mal das beeindruckende Zusammenspiel von IT, Organisation und anderen Fachbereichen gezeigt. Im Frühjahr 2021 haben wir dann noch kleinere Fehler behoben, die nur in der Live-Umgebung auftauchen konnten. Jetzt läuft das System wie eine Eins!


Welche Vorteile bietet das neue System, auch langfristig? Was war ausschlaggebend für die Umstellung?

Um weiterhin erfolgreich und sicher für die Zukunft aufgestellt zu sein, müssen wir Prozesse neudenken – nicht nur in der IT, aber weil sie heute so vielem zugrunde liegt, vor allem dort. Disruptive Einflüsse wie Corona oder die fortschreitende Digitalisierung von Geschäftsprozessen im Handel machen es notwendig, alte Abläufe ständig zu überprüfen. SAP S/4HANA verfügt insgesamt über eine hochmoderne Architektur und einen modernen Programmierkern, was sehr wichtig für unsere individuelle Geschäftsentwicklung ist. Daraus ergibt sich ein deutlicher Wettbewerbsvorteil: Wir können in kurzer Zeit neue Anforderungen umsetzen und sind so generell in der Lage, schneller zu agieren. Das verschafft uns eine ideale Grundlage für unsere technologische Entwicklung als Unternehmen.